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Konzertreihe mit den Roma- und Sinti-Philharmonikern

Nachricht vom 12.04.2018

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Sparkassen-Finanzgruppe spendet insgesamt 17 000 Euro - Konzert im Nordhorner KTS am 28. April 2018

Ein Konzert der besonderen Art findet am 28. April (19.30 Uhr) im Nordhorner Konzert- und Theatersaal statt: Dann gastieren die renommierten Roma- und Sinti-Philharmoniker im Rahmen einer kleinen Konzertreihe in Niedersachsen auch in der Kreisstadt. Der Verein Romane Aglonipe aus Hannover, der Kontakte nach Nordhorn hält, möchte mit dem Konzert auf die Kultur der Roma und Sinti aufmerksam machen und Vorurteile abbauen. Unterstützt wird er in Nordhorn durch den Arbeitskreis Flüchtlingshilfe und der Amnesty International Gruppe aus Nordhorn. Die Auftritte des auf hohem Niveau spielenden Orchesters (am 25. und 26. April finden zudem Konzerte in Hannover statt) werden durch die Sparkassen-Finanzgruppe mit insgesamt 17 000 Euro unterstützt. Davon trägt die Niedersächsische Sparkassenstiftung den größten Teil, die Grafschafter Sparkassenstiftung und die Sparkasse Hannover fördern die heimischen Konzerte mit jeweils 2 125 Euro.

Norbert Jörgens, Vorstandsvorsitzender der Grafschafter Sparkassenstiftung, verdeutlichte bei der Spendenübergabe vor dem Nordhorner KTS: „Es ist für Spendenempfänger und uns immer erfreulich, wenn die Sparkassen-Finanzgruppe zum Wohl der Regionen zusammenwirken. Nordhorn ist Austragungsort für ein viel beachtetes Orchester, das gleichzeitig kulturelle Akzente setzt.“ Der veranstaltende Verein Romane Aglonipe, Stimme der Roma in Niedersachsen, konnte Landrat Friedrich Kethorn als Schirmherr des Nordhorner Konzertes und die Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta als Schirmherrin der Konzerte in Hannover gewinnen. „Die Förderer stärken unser Anliegen, die Leistungen der Roma und Sinti für die Kultur Europas – in der Tradition und Moderne – bewusster und bekannter zu machen. Auch sie begründen unseren Anspruch auf gesellschaftliche Teilhabe als größte Minderheit in Europa heute“, verdeutlicht Organisator Djevdet Berisa.  

Die etwa 60 Mitglieder des Orchesters sind professionell ausgebildete Musiker, die in Berufsorchestern in mehreren europäischen Ländern beschäftigt sind – zum Beispiel in Deutschland, Frankreich, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Tschechien oder Ungarn. Darunter sind renommierte Ensembles wie das Orchester der Wiener Staatsoper oder das MDR-Sinfonieorchester. Mit den Roma- und Sinti-Philharmonikern haben sie sich der Aufgabe verschrieben, besonders jene Werke  aufzuführen, die in der Kultur der Roma und Sinti verwurzelt sind. Zeitgenössische Künstler und Komponisten sollen angeregt werden, Werke zu schaffen, die sich mit der Kultur der Roma und Sinti befassen oder von ihr inspiriert werden.

Große Unterstützung bei der Umsetzung des Konzertes in Nordhorn erfährt „Roma Aglonipe“ durch Amnesty International und insbesondere dem Arbeitskreis Flüchtlingshilfe. Seit der Gründung des Arbeitskreises im Jahre 1989 und auch schon vorher waren unter den Flüchtlingen Roma, vorwiegend aus dem Westbalkan. Das Schicksal der Flüchtlinge dieser Volksgruppe lag den Mitgliedern und Unterstützern der Flüchtlingshilfe von Beginn an am Herzen. „Spätestens nach dem Jugoslawienkrieg und den Auseinandersetzungen um den Kosovo, in dessen Folge viele Bürgerkriegsflüchtlinge nach Nordhorn und  in die Grafschaft kamen, waren wir präsent und halfen, wo wir konnten“, erinnert sich Heiner Hoymann, heute noch im Verein äußerst engagiert.

Unter den Aktiven der Flüchtlingshilfe stach eine Person heraus, die sich gerade die Förderung der Roma in der Stadt Nordhorn und auch darüber hinaus in der Grafschaft Bentheim auf ihre Fahne geschrieben hatte: Heidemarie Kunert. „Alle kannten sie nur als ‚Heidi‘“, so Berisa. Ein Höhepunkt ihres Wirkens war im Jahr 2010 die Organisation des Frühlingsfestes der Roma im Nordhorner Jugendzentrum – genannt „Herdelezi“. Aber auch persönlich engagierte sich Heidi Kunert über alle Maßen. Sie adoptierte mit ihrem Mann ein Mädchen aus einer jungen Romafamilie. Dieses kleine Mädchen Enisa, heute eine junge Frau, und ihre leibliche Mutter Fetija leben in Nordhorn. „Heidi ist 2012 an Krebs gestorben. Deswegen organisieren wir dieses Konzert auch zur Erinnerung an sie“, verdeutlicht Berisa.   

Zum Konzert selbst: Im KTS erklingen unter Anleitung des Dirigenten Riccardo M Sahiti unter anderem die Ouverture „Der Zigeunerbaron“ von Johann Strauss, die Sopranistin Nataša Tasić Knežević singt „Voi La Sapete, o Mamma“ aus „Cavalleria Rusticana“ von Pietro Mascagni. Solist der „Zigeunerweisen“ für Violine und Orchester von Pablo de Sarasate ist Julian Dedu (Violine). Mit „Carmen Fantasie“ von Franz Waxmann für Violine und Orchester soliert Béla Nagy. Es erklingt die „Romanian Rhapsody“ von George Enescu No. 1 in A-Dur, Op. 11. Der zeitgenössische Roma-Komponist Adrian Gaspar hat den Philharmonikern einen „Roma Tanz“ gewidmet. Ein weiterer Höhepunkt ist die „Ungarische Rhapsodie“ Nr. 1 für Orchester von Franz Liszt.

Neben der Sparkassen-Finanzgruppe unterstützen das Land Niedersachsen (MWK, MS, LS), der NDR, die Stiftung Niedersachsen, das Bistum Osnabrück sowie Netzwerke von Zuwanderer-Organisationen und Gedenkstätten (AMFN, MISO, SAMO.FA, NEMO, KogA) die Konzertreihe.

Tickets zum Preis von 17 Euro, Schüler und Studenten zahlen nur 12 Euro, gibt es bei den Grafschafter Nachrichten (Tel. 0231 9172290) oder online unter www.proticket.de/nordhorn. GN-Card-Inhaber erhalten zwei Euro Rabatt.

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48529 Nordhorn

    Ansprechpartner/in
    Lars Klukkert

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