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Vechtealtarmsanierung Samern

Nachricht vom 14.04.2011

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Grafschafter Sparkassenstiftung spendet 8 000 Euro

Die Grafschafter Sparkassenstiftung unterstützt den Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in der Grafschaft seit Jahren bei der Sanierung von Vechtealtarmen.

Bisher wurden bereits Vechtealtarm-Sanierungen in Hoogstede, Esche-Gölenkamp, Samern und Ringe gefördert.
Werner Oppel, Erster Vorsitzender des BUND Grafschaft Bentheim, dankt der Grafschafter Sparkassenstiftung für die großzügige Spende sowie der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises und der Naturschutzstiftung sowie dem Sportfischerverein Schüttorf für die reibungslose Zusammenarbeit.

Diese Fluss-Altarme entstanden zu Beginn der 60-er Jahre durch die Regulierung der Vechte. Dadurch bildeten sich im Vechtetal mit der Zeit besonders wertvolle Teillebensräume.
Am Grafschafter Vechtelauf befinden sich noch 50 Altarme und Altwasser. Während die Altarme mit der Vechte verbunden sind, werden die Altwasser nur durch Niederschläge und Überschwemmungen der Vechte aufgefüllt.
Der BUND hat seit 1980 den Zustand der Altwasser und Altarme dokumentiert. Die hier vorkommenden Pflanzen- und Tiervorkommen wurden erfasst und über Jahre hinsichtlich Bestandsänderungen untersucht.
Beim aktuellen Sanierungsprojekt in Samern handelt es sich um einen der längsten Vechtealtarme in der Grafschaft Bentheim. Seit mehreren Jahren sind auf diesem fast 600 m langen Teilstück des Vechtealtarmes eine erhebliche Verlandung und eine unerwünschte Zunahme an Nährstoffen im Gewässer zu beobachten, die zunehmend negative Auswirkungen auf die Lebewesen in und am Gewässer hat. Besonders dieser Altarm ist ein wichtiger Lebensraum für verschiedene Wasservogelarten:
• Stock- und Reiherente,
• Bläss- und Teichhuhn,
• Eisvogel,
• Rohrsänger,
• Höckerschwan und
• Graureiher
finden hier geeignete Nahrungs- und Brutbiotope. Flussmuscheln sowie zahlreiche Nutz- und Kleinfischarten wie
• Aal,
• Hecht,
• Zander,
• Barsch,
• Karpfen,
• Schleie,
• Karausche,
• Brachsen,
• Rotauge,
• Rotfeder,
• Ukelei und
• Moderlieschen
sind in diesem Gewässer heimisch.
Unterteilt man diese Gewässerstrecke in zwei Abschnitte, so haben Sommer-Messungen im ersten Teilstück (ca. 450 m linksseitig bzw. unterhalb eines alten Kulturstaus) noch ein Wasserstand von ca. 30 – 80 cm ergeben. Im zweiten Teilstück (ca. 150 m oberhalb des Wehres) ist dann das Flussbett bereits ausgetrocknet. In den Wintermonaten erhöht sich der Wasserstand in beiden Abschnitten um etwa 30 bis 50 cm.
Bei einer Messung im Frühsommer dieses Jahres wurde ein Sauerstoffgehalt von nur 4 mg/l gemessen. Das ist ein für Fische kritischer Wert. Glücklicherweise waren zu diesem Zeitpunkt jedoch nur kleinere Mengen an Fischen und Kleinstlebewesen an Sauerstoffmangel verendet.
Um der Vielzahl der Tiere, die an und in diesem Altwasser leben, auch in Zukunft einen intakten Lebensraum bieten zu können, musste die Gewässertiefe auf bis zu zwei Meter ausgebaggert werden. Durch das so geschaffene größere Wasservolumen wird insbesondere die Wassererwärmung und die damit verbundene Sauerstoffzehrung wirksam begrenzt.
In dieser Woche wurde die längere, unterhalb des Kulturstaus gelegene Strecke mit einem Spezialbagger an zehn Stellen mit einer Länge von jeweils 20 – 25 m auf eine Wassertiefe von 1,50 bis 2,00 m ausgebaggert, damit diese Bereiche besonders zu Trockenperioden als Rückzugsgebiet für Wasserlebewesen dienen können.     

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Kontakt

Grafschafter Sparkassenstiftung
Bahnhofstr. 11
48529 Nordhorn

    Ansprechpartner/in
    Lars Klukkert

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