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Sparkassenstiftung unterstützt das Batavia-Projekt

Nachricht vom 19.06.2023

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17 500 Euro für Dokumentation zur Kolonialgeschichte des Batavia-Portals

Ein Großprojekt der Bürgerstiftung Bad Bentheim ist in die finale Phase eingetreten: Ein Nachbau des Batavia-Portals, das aus Bentheimer Sandstein besteht und heute im Original im Museum der westaustralischen Stadt Geraldton ausgestellt ist, wird in Zukunft das „Eingangstor“ zum Bentheimer Schlosspark sein. Um die Kolonialgeschichte des Batavia-Portals exakt einordnen zu können, hat die Bürgerstiftung eine länderübergreifende Studie in Auftrag gegeben. Diese Inhalte sowie die Ergebnisse eines in Planung befindlichen Symposiums sollen in einer Dokumentation zusammengefasst werden, die von der Grafschafter Sparkassenstiftung mit 17 500 Euro unterstützt wird. Der Anfang des Jahres verstorbene Professor Helmut Bock war maßgeblicher Initiator dieses Vorhabens. Zur Erinnerung: Der knapp sieben Meter hohe Torbogen war in 137 Sandsteinen auf dem Schiff „Batavia“ geladen, das 1629 vor Australien gesunken ist. Der Torbogen sollte den Eingang einer Festung der Vereinigten Ostindischen Kompanie in Jakarta/Indonesien zieren. An diese Geschichte erinnert die Bürgerstiftung nun mit dem kurz vor der Vollendung stehenden Bürgerprojekt.

„Das Batavia-Projekt ist ein Projekt, das auf dem Engagement zahlreicher Ehrenamtlicher beruht und die weltweite Bedeutung des heimischen Bentheimer Sandsteins verdeutlicht“, sagt Norbert Jörgens, Stiftungsratsvorsitzender der Grafschafter Sparkassenstiftung, und fügt sogleich hinzu: „Von den Ausführungen sollen insbesondere auch die Schulen und das kooperierende Sandsteinmuseum mit der Vorsitzenden Frau Irmgard Tieben-Kluge profitieren. Es ist somit ein Projekt, wovon viele profitieren werden.“ In der Tat: Die Geschichte zum Bentheimer Sandstein wird durch die originalgetreue Kopie des Batavia-Portals sehr lebendig gehalten. Bereits die Bearbeitung der einzelnen Sandsteine für den Torbogen konnten Interessierte in der Steinmetzhütte neben dem Sandsteinmuseum, deren Aufbau von der Kreissparkasse Nordhorn finanziell gefördert wurde, live mitverfolgen. 

„Das Batavia-Portal ist ein kunsthistorisch bedeutendes Zeugnis aus der niederländischen Kolonialzeit in Ostindien. Im Lauf der öffentlichen Debatte ist es uns ein großes Anliegen geworden, die Kolonialgeschichte des Portals exakt einordnen zu können“, verdeutlicht Dr. Angelika Rieckeheer von der Bürgerstiftung Bad Bentheim. Und wie Helmut Schönrock, Stefan Drolshagen, Arend Lödden und Bernhard Hofste von der Bürgerstiftung ergänzen, biete sich das Projekt wie kaum ein anderes an, das koloniale Erbe nicht nur im nationalen, sondern auch im internationalen Rahmen zu hinterfragen. Es vermittele nämlich Beziehungen zu Deutschland (Herkunft des Bausteins), den Niederlanden (Gesamtkonzept: Haupteingangstor zur ostindischen Festung in Batavia/Djakarta; Verfrachtung der Bausteine durch die VOC – Vereenigde Oostindische Compagnie), Australien (1629: Beim Schiffstransport Auflaufen auf ein Riff und Untergang; ab 1972: Bergung der Bausteine und Aufstellung des Portals in Australien) und Indonesien (ursprünglicher Bestimmungsort des Portals). Der Bürgerstiftung sei dabei von Anfang bewusst gewesen, dass das koloniale Erbe nicht im Alleingang, sondern nur mit Fachleuten aufzuarbeiten ist. So konnte die Stiftung unter anderem mit Professor Dr. Jos Gommans vom Institute for Colonial and Global History der Universität Leiden einen der renommiertesten Experten auf diesem Fachgebiet gewinnen. Zudem wird auch das Wissen von Jeremy Green vom Westaustralian Maritime Museum in Perth, dem Leiter bei der Bergung der Bentheimer Sandsteine am Wrack der „Batavia“ in den Jahren 1972 bis 1976, in die Dokumentation einfließen.

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