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Hopfenzupfer hält in Lonnerstadt Wacht

Nachricht vom 09.10.2013

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Kreissparkassenstiftung sponsert eine Figurenbeute am Kräuterrundweg in Lonnerstadt

LONNERSTADT – Über Generationen hinweg waren sie in Vergessenheit geraten. Dank Holzschnitzerin Maria Jönsson halten Bienenbeuten nun wieder Einzug im Höchstadter Umland. Kurz vor Pfingsten wurde das aktuelle Objekt, ein Lonnerstadter Hopfenbauer, feierlich eingeweiht.

Drei Monate lang hatte Maria Jönsson an der Lonnerstadter Bienenbeute gearbeitet – oft auch unterstützt durch Lonnerstadter Jugendliche. Das zur Einweihung ihrer aus nur einem einzigen Baumstamm herausgearbeiteten Skulptur die ganze Marktgemeinde auf den Beinen sein würde, hätte Jönsson nicht erwartet. Doch von Posaunenchor über Pfarrer und Gesangverein engagierten sich alle leidenschaftlich bei der Einweihung der nach Uehlfeld und Vestenbergsgreuth neuesten Figurenbeute im Aischgrund.

"Dabei wissen viele gar nicht, was eine Bienenbeute ist." mutmaßte Eberhard Irlinger in seinem Grußwort. Deshalb ließ der Erlanger Landrat die Geschichte dieser künstlerisch ausgestalteten Bienenstöcke Revue passieren bevor der hölzerne Hopfenbauer enthüllt wurde. Sogar die Bienen haben vergessen, wie geschützt es sich in einer Figurenbeute leben lässt. "Deshalb habe ich erfahren, dass sich im in Uehlfeld aufgestellten Pfarrer Veit noch kein Bienenvolk niedergelassen hat." In Lonnerstadt ist man da optimistischer. Nicht zu letzt deshalb, weil die neue Skulptur am Ortsausgang zur B 470 aufgestellt wurde – direkt in einem kleinen Hopfenfeld, wo sich in der Blüte naturgemäß viele Bienen tummeln.

Aber warum wurde in Lonnerstadt ausgerechnet ein Hopfenbauer in Holz gehauen? Eine Frage, die Heimatkundler Rainer Hörlin den zahlreichen Teilnehmern des Festaktes profund erläuterte. So stellte die Marktgemeinde eine renommierte Produktionsstätte für Hopfen dar. Sogar bis nach England wurde exportiert – bevor 1937 die Produktion eingestellt wurde. "Nur wer eine Braustelle besaß, durfte für den Eigenbedarf weiter anbauen. Alle übrigen Ackerflächen wurden von den Nationalsozialisten zur Lebensmittelproduktion vorgesehen." erinnerte Hörlin. "Trotzdem ist der Hopfenanbau in Lonnerstadt bis heute nicht vergessen. Immerhin ziert die Hopfendolde das Gemeindewappen." erklärte Stefan Himpel. Der zweite Bürgermeister vertrat den erkrankten Theodor Link und verwies auch auf Bemühungen, diese landwirtschaftliche Tradition wieder zu beleben – wie etwas das kleine Hopfenfeld, in dem nun die Figurenbeute angesiedelt wurde.

Finanziert werden die durch die Nürnberger Bildhauerin Jönsson, sie erlernte ihr Handwerk im übrigen bei den weltbekannten Holzschnitzern in Oberammergau, gefertigten Skulpturen mit Fördergeldern der EU. Über die LAG Aischgrund sollen sie positive Impulse für den Tourismus geben. "Aber natürlich reichen die Fördermittel allein nicht aus. Deshalb sind wir auf weitere Gelder dringend angewiesen." informierte Jönsson. In Lonnerstadt hatte ihr deshalb die Stiftung der Kreissparkasse Höchstadt unter die Arme gegriffen. Mit gutem Grund, wie Herbert Fiederling feststellt. Bot, so der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse, sich hier doch die Möglichkeit gleichzeitig Heimatpflege zu betreiben, Jugendarbeit zu leisten, Kultur zu fördern und den regionalen Tourismus zu unterstützen.

Und letztlich ist es genau das, worauf es ankommt, betonte Pfarrer Martin Müller. "Dass man zum Wohle der Menschen vor Ort etwas tut." Deshalb brachte er sich gerne in den Festakt ein. "Auch wenn unser glauben es nicht ermöglicht solche Figuren zu segnen. Dafür spende ich gerne den Segen für die Menschen, die am Gelingen beteiligt waren." 

Auch die regionale Presse begleitete die Enthüllung der Lonnerstadter Figurenbeute. Wir haben eine Presseschau für Sie zusammengestellt:

Hopfenmännla ziert Bienenbeute-Wanderweg
Nordbayerische Nachrichten, 18.05.2013

Hopfenpflücker lockt die Bienen
Fränkischer Tag, 22.05.2013

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91054 Erlangen

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