Stiftungs-Startseite

Engagement für eine humane Gesellschaft

Ostdeutsche Sparkassenstiftung

20 Jahre Bewahren. Stärken. Begeistern.

So könnte der Auftrag gelautet haben, mit dem die Ostdeutsche Sparkassenstiftung 1996 die kulturelle Bühne betrat: als Kulturstiftung und Gemeinschaftswerk aller Mitgliedsparkassen des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt.

Allein oder gemeinsam mit öffentlichen, vor allem ehrenamtlichen Kulturinitiativen setzt sie sich dafür ein, Maßstäbliches und Meisterhaftes in Stadt und Region, in Ost- und Mitteldeutschland sichtbar zu machen. Von Kunst und Musik über Literatur und Theater bis hin zur Kulturgeschichte und Denkmalpflege reicht dabei ihr Spektrum – Talenteförderung und kulturelle Bildung eingeschlossen.

Etwa 1.900 Projekte wird sie von 1996 bis Ende des Jahres 2016 zusammen mit den heute 45 OSV-Sparkassen gefördert, begleitet und selbst realisiert haben. Dafür standen ihr etwa 80 Millionen Euro aus den Vermögenserträgen, dem überörtlichen Zweckertrag des PS-Lotterie-Sparens sowie den projektbezogenen Zusatzspenden der Sparkassen und ihrer Verbundunternehmen zur Verfügung.

Brandenburg

Oper am einstigen Musenhof

In Schloss Rheinsberg verbrachte Friedrich der Große (1712 – 1786) seine glücklichsten Jahre. Heute beleben im Sommer junge Opernsänger aus aller Welt diesen vom Musikliebhaber Friedrich gestalteten preußischen Musenhof. Gesangswettbewerb und Opernaufführung sind bei der Kammeroper Rheinsberg miteinander verbunden. Die Preisträger studieren unter professionellen Bedingungen und ebensolcher Anleitung ein bekanntes Werk ein und stellen vor großem Publikum ihr Können unter Beweis. Zur 26. Saison brennt die Leidenschaft bei der Musik von Giacomo Puccinis (1858 – 1924) »Tosca«: Es geht um Liebe und Eifersucht, Verrat, Macht und deren Missbrauch. Rheinsberg bringt eine besondere Farbe in den brandenburgischen Kultursommer und ist eine unverzichtbare Bereicherung, zu der Stiftung und Sparkasse Ostprignitz-Ruppin seit vielen Jahren beitragen.

Himmlisches Theater wiederentdeckt

150 Jahre lang blieb dieser künstlerische Schatz der Gegenreformation verborgen. Bis 1997 ahnte niemand, was auf dem Dachboden des Neuzeller Klosters schlummerte: einzigartige barocke Passionsdarstellungen. Der böhmische Künstler Joseph Felix Seifrit wurde 1751 beauftragt, das monumentale Barocktheater für die Passionszeit zu schaffen. 15 Szenen in fünf Bühnenbildern mit 215 Einzelgemälden zeigen detailliert Szenen vom Leiden, Sterben und der Auferstehung Jesu Christi wie ein Schauspiel. Bei diesem Ensemble von europäischem Rang können die Besucher hautnah barocke Inszenierung erleben. Erstmals sind die beiden Szenen »Judaskuss« und »Kreuztragung« mit den zugehörigen Bühnenbildern nach ihrer Restaurierung in der Öffentlichkeit zu sehen: im neuen Museum »Himmlisches Theater«. Dies zu ermöglichen, halfen Stiftung und Sparkasse Oder-Spree von Beginn an.

Mecklenburg-Vorpommern

Gold zum Reden bringen

Er ist einer der rätselhaftesten Funde der Wikingerzeit: der Goldschmuck von Hiddensee. Wie die so kunstvoll und filigran gearbeiteten 16 Schmuckstücke vor tausend Jahren aus Südskandinavien nach Vorpommern gelangten, ist zum Teil immer noch ein Rätsel und beschäftigt die Forschung. Die Entdeckung nach 1870 am Strand von Hiddensee liest sich wie ein Krimi. n Das STRALSUND MUSEUM präsentiert dieses wohl weltweit prächtigste Zeugnis der Wikinger-Handwerkskunst. Strengstens gesichert und eindrucksvoll neu inszeniert, ist der originale Schmuck im ehemaligen Katharinenkloster der Hansestadt Stralsund zu bestaunen. n Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Stiftung der Sparkasse Vorpommern ermöglichten die innovative Dauerausstellung und stärken den Museumsstandort. Zuvor förderten sie bereits das populäre Buch zum Goldschatz sowie die begleitende Wanderausstellung.

Ein ganzes Land klingt

Im Sommer lockt der Nordosten in Schlossparks und Scheunen, Fabrikhallen und Kirchen: die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern machen das möglich. Bei über 100 Veranstaltungen begeistern Spitzenmusiker, unter ihnen Nigel Kennedy und der Dresdner Kreuzchor neben herausragenden Talenten wie der norwegischen Geigerin Vilde Frang. Das Publikum strömt aus nah und fern. Für eine lebendige Musiktradition sorgen die junge norddeutsche philharmonie, das Landesjugendorchester und die Norddeutsche Philharmonie Rostock. In der Reihe »Musik aus MV« erklingen u. a. Haydns »Schöpfung«, Schubert-Lieder und Strawinskys »Le Sacre du Printemps«. Ein Sommer voller Entdeckungen an bekannten wie noch unentdeckten Orten. Die Festspiele und ihre »Musik aus MV« liegen der Stiftung und den Sparkassen Mecklenburg-Vorpommerns besonders am Herzen.

Sachsen

Pfeifendes Zinn besonders verziert

Eine alte Dame wie neu geboren: So ist es im Fall der Orgel von Johann Gotthilf Bärmig (1815 – 1899) in der Margaretenkirche in Bobenneukirchen (Landkreis Vogtland) aus dem Jahr 1862. Nur noch wenige Orgeln dieser Qualität sind im Vogtland erhalten. Bärmig genoss einen herausragenden Ruf und war Schüler des angesehenen Bornaer Orgelbaumeisters Urban Kreutzbach (1796 – 1868). Das Instrument ist fast vollständig original erhalten, musste allerdings komplett restauriert werden. Der Orgelprospekt ist von besonderer Bedeutung. Seine speziell gefertigten Zierteile und Bekrönungen wurden nicht aus Holz geschnitzt, sondern aus »Masseverzierung« hergestellt, bestehend aus Kreide, Knochenleim, Papierfasern und Naturharzen. Durch die Unterstützung von Stiftung und Sparkasse Vogtland ist es nun wieder möglich, den Orgelpfeifen schöne Töne zu entlocken.

Zeitgeschichte mehr als nur Schwarzweiß

Erstmalig sind die drei wichtigsten ostdeutschen Fotografen gemeinsam im Museum zu sehen. Mit »URSULA ARNOLD. ARNO FISCHER. EVELYN RICHTER. Gehaltene Zeit« setzen das Museum der bildenden Künste Leipzig und die Ostdeutsche Sparkassenstiftung ausgewählte Werke und künstlerische Positionen zueinander in Beziehung. Alle drei hatten ihren jeweils eigenen Weg gewählt, um sich den DDR-offiziellen Bildvorstellungen zu entziehen. Mit Empathie und Wachsamkeit fotografierten sie den Alltag. Mit kritischem Blick verfolgten sie dabei auch den Werdegang der anderen. Parallel werden in der Kunsthalle der Sparkasse Leipzig Arno Fischer und Evelyn Richter als Lehrende in den Werken ihrer Schüler sichtbar. Im Evelyn Richter Archiv und Ursula Arnold Archiv werden die von der Stiftung angekauften Werke im Museum der bildenden Künste dauerhaft für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Sachsen-Anhalt

Bogenkünstler gesucht

Außergewöhnliche Klangfarben erzeugen und den ganz eigenen Ton entwickeln: 2016 vergibt die Ostdeutsche Sparkassenstiftung bei ihrem Violin-Förderwettbewerb erstmals den Rust-Preis. Der Namensgeber des Wettbewerbs Friedrich Wilhelm Rust (1739 – 1796) war ein hervorragender Geiger und musikalisches Multitalent. Er erhielt Unterricht von Carl Philipp Emanuel Bach, Pugnani und Tartini in Italien und schuf Werke in fast allen Musikgattungen. 1766 legte Rust in Dessau die Grundlagen für die Anhaltische Philharmonie. 15 von ostdeutschen Geigenbauern gebaute Meistergeigen stellt die Stiftung bereit. Die Gewinner erhalten für zwei Jahre eine davon. Zusätzlich gibt es Preisgelder und Auftrittschancen, z. B. mit der Anhaltischen Philharmonie Dessau. So fördert die Stiftung begabte junge Musiker und richtig gute Geigenbauer. Eine Kombination, die bundesweit einmalig ist.

Die Köthener Schlosskirche und der Porträtmaler des Papstes

Zeitgenössische Glasmalereifenster akzentuieren einen strengen Bau des Klassizismus: Papst-Porträtist Michael Triegel entwarf sie für die Pfarr- und Schlosskirche St. Maria zu Köthen. Im protestantisch geprägten mitteldeutschen Raum gilt die Kirche als einer der bedeutendsten katholischen Sakralbauten. Der Leipziger Maler Triegel schuf für die Fenster an den beiden west-östlichen Stirnseiten Glasmalereien, die der Namenspatronin Maria gelten. Ein Katalog zum glaskünstlerischen Projekt in Köthen stellt die beiden großformatigen Kunstwerke vor, führt in das Gesamtwerk Triegels ein und erläutert die architekturgeschichtliche Einzigartigkeit des ungewöhnlichen Kirchengebäudes. Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld haben das Köthener Glaskunstprojekt über Jahre hinweg begleitet und gefördert.

Kontakt

Ostdeutsche Sparkassenstiftung
Leipziger Straße 51
10117 Berlin

Ansprechpartner/in
Patricia Werner