Niedersächsische Sparkassenstiftung mit der Sparkasse Hannover

KlosterKlangFestival 2016

Diskussion zu Gehorsam gegenüber der Obrigkeit: Roger Cericius (links) moderiert das Gespräch zwischen Harald Welzer, Stephan Weil und Ralf Meister. Foto: Beate Ney-Janssen

Martin Luther war nicht der erste Bibelübersetzer. Doch: Martin Luther war der erste, der die Bibel aus dem griechischen Originaltext – und nicht der lateinischen Übersetzung, der sog. „Vulgata“ – übersetzt hatte. Diesen Originaltext übersetzte er in ein Deutsch, dass alle anderen Übersetzungen an Verständlichkeit, Poesie und Kraft übertraf. „Der Herr ist mein Hirte. Mir wird nichts mangeln.“ Diese Sätze aus Psalm 23 sind leicht verständlich und prägen sich sofort als Metapher ein.

Unter dem Motto „Im Getümmel“ erinnerte das zweite KlosterKlangFestival im Kloster Loccum vom 8. bis 31. Oktober 2016 nicht nur an wichtige Stationen im Leben Martin Luthers, sondern auch an die Sprache, die er uns hinterließ. „Das Motto verweist darauf, wie sehr das Wirken Martin Luthers von revolutionärem Geist und wütendem Widerspruch geprägt war. Seien unverblümte Sprache war es, die ihm einen klaren Zugriff auf die Probleme der Zeit ermöglichte“, sagte Horst Hirschler, Abt zu Loccum, in einem Interview.

150 Besucher durften zur der Eröffnung des zweiten KlosterKlangFestivals im historischen Speisesaal der Klosterkirche an einem Gastmal teilnehmen. Sie saßen an einer großen Tafel mit Trauben, Wein und Brot und lauschten einem Dialog zwischen Martin Luther und Lucas Cranach dem Älteren; gespielt von Horst Hirschler und Schauspieler Rainer Hauer. Die Szene spielte in Luthers Haus in Wittenberg. Die Gastmahle, zu denen er dort einlud, waren berühmt. Besonders wegen der Tischreden, die Martin Luther dabei hielt.

Unter den Künstlern des KlosterKlangFestivals 2016 waren der Deutsch-Rapper SPAX, Wortakrobat und Poetry-Slammer Tobias Kunze, Sozialpsychologe Harald Welzer und Landesbischof Ralf Meister. Außerdem spielten der NDR-Chor und dem Ensemble Amarcord.

Dieses Projekt wurde gefördert durch die Niedersächsische Sparkassenstiftung und die Sparkasse Nienburg.