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Ein Buch zu Ehren von Heinrich Kuiper

Nachricht vom 23.09.2020

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Grafschafter Sparkassenstiftung spendet Heimatverein Grafschaft Bentheim 5000 Euro

Neuenhaus. „Jeden Mittwochmorgen trug er bei den Heimatfreunden in Neuenhaus an der Lager Straße eines seiner literarischen Werke vor. Er hatte sie fast alle im Kopf“, berichten die Autoren Christa Pfeifer und Gerrit Jan Beuker im Vorwort des Buches über den Heimatdichter und Philosophen Heinrich Kuiper, der Ende vergangenen Jahres nach kurzer Krankheit plötzlich verstarb. Ihm zu Ehren veröffentlicht der Heimatverein Grafschaft Bentheim nun ein Buch, das die Grafschafter Sparkassenstiftung mit 5000 Euro unterstützt. „Ein halbes Jahrhundert lang hat Heinrich Kuiper mit seinen vorwiegend plattdeutschen Beiträgen die Grafschafter Heimatdichtung geprägt. Es ist aus Sicht der Grafschafter Sparkassenstiftung richtig und wichtig, seine Werke und sein Wirken in geordneter Form für die Nachwelt zu erhalten“, verdeutlicht Stiftungsrat Lars Klukkert bei der Spendenübergabe an den Heimatverein Grafschaft Bentheim und gleichzeitigen Buchvorstellung im Alten Rathaus in Neuenhaus.

Die Nachricht von seinem plötzlichen Tod im Alter von 82 Jahren hatte den Heimatverein Grafschaft Bentheim und die Heimatfreunde Neuenhaus sehr getroffen und stark berührt. „Es war geplant, das Buch zu seinen Lebzeiten zu veröffentlichen. Nun kam alles anders“, berichtet Bernhard Jansen, Geschäftsführer des Heimatvereins. Und auch die ins Auge gefasste Buchvorstellung am Tage seines Geburtstages (27. Mai) musste aufgrund der Entwicklung der Corona-Pandemie verschoben werden. „Doch nun ist es geschafft“, sagt Uwe Fietzek, Vorsitzender des Heimatvereins, und fügt hinzu: „Heinrich Kuiper gehörte über 50 Jahre zu den Autoren, die unser Jahrbuch mit ihren Beiträgen beleben und zur Bewahrung der Regionalgeschichte beitragen.“

Kuiper, gern als „Dichter und Philosoph des einfachen Lebens“ bezeichnet, verfasste unermüdlich nachdenkliche, aber auch humorvolle Gedichte, Erzählungen und Abhandlungen. „Die überwiegend in seiner authentischen plattdeutschen Sprache geschriebenen Texte sind Ergebnisse seiner Selbstvergewisserung. Leben und Schreiben stand bei ihm im Kontext, manchmal als warnende Mitteilung oder als Botschaft an die Gesellschaft“, berichtet Jansen. Auch als großer Naturfreund verfasste Kuiper, der auf der Hofstelle seiner Eltern in Grasdorf aufwuchs und später diese als Landwirt betrieb, literarische eindringliche Appelle an seine Mitmenschen. „Gerade heute beginnt unsere junge Generation, sich über die Zukunft der Menschheit auf dieser Erde ernsthafte Sorgen zu machen und nach Wegen umfassender Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung zu suchen. Heinrich Kuiper war in den vielen Jahren seines Schaffens sicherlich ein gedanklicher Vorreiter“, meint Fietzek zurecht.

Mit der Veröffentlichung des Werkes schlägt der Heimatverein Grafschaft Bentheim auch einen Bogen zu anderen bedeutenden plattdeutschen Dichtern wie dem Ziehvater Kuipers, Karl Sauvagerd aus Neuenhaus. Das dichterische Lebenswerk beider Heimatdichter steht für die Samtgemeinde Neuenhaus und die Grafschaft Bentheim auch im Kontext zu den bereits publizierten Schriften des Heimatvereins über Christa Brinkers (Wietmarschen), Erika Lichte und Heinrich Hensen (beide Nordhorn). „In der Grafschaft sind wir in der glücklichen Lage, viele herausragende Mundautoren zu haben. Der Kreis schließt sich mit der Herausgabe des Lebenswerkes von Heinrich Kuiper“, befindet Jansen, der die akribische Arbeit der Autoren Gerrit Jan Beuker, Christa Pfeifer und Hubert Titz bei der Aufbereitung und Zusammenstellung der vorliegenden Quellen ausdrücklich lobt.   

Anfang 2015 setzte sich eine Arbeitsgruppe aus Mitgliedern des Heimatvereins Grafschaft Bentheim und der Heimatfreunde Neuenhaus zusammen, sichtete Texte und Dokumente und traf erste Auswahlen aus den vorliegenden Fotos. Mit kurzen Einführungen in die Themen und mit begleitenden Übersetzungshilfen hofft das Redaktionsteam, auch den im Plattdeutschen nicht so bewanderten Lesern Zugänge zum Werk Heinrich Kuipers zu eröffnen. Zudem könne zur Vertiefung der Bekanntschaft und Auseinandersetzung mit Heinrich Kuiper die Biografie von Christa Pfeifer oder die Betrachtung der plattdeutschen Dichtkunst Kuipers aus fachlicher Sicht durch Dr. Friedel Helga Roolfs aus Münster beitragen.

Die Samtgemeinde und die Stadt Neuenhaus begrüßte ausdrücklich das Bestreben des Heimatvereins in Kooperation mit den Heimatfreunden Neuenhaus. Aus gutem Grund wurde das Alte Rathaus von Neuenhaus als Ort der erstmaligen Vorstellung des Buchprojektes gewählt. Hier schließe sich zudem die literarische Lücke zu der 2019 veröffentlichten Schrift „De Tied blif Baas – Karl Sauvagerd“. 

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    Lars Klukkert

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