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Die Blanke: Nordhorns größter Stadtteil in einem Buch

Nachricht vom 26.09.2018

Grafschafter Sparkassenstiftung unterstützt Projekt der VHS-Geschichtswerkstatt mit 28 730 Euro

Eine Gruppe der Geschichtswerkstatt der Volkshochschule Grafschaft Bentheim unter der Leitung von Dr. Werner Rohr und Jutta Bonge arbeitete seit Ende 2016 an einer besonderen Publikation: Die Darstellung des größten Nordhorner Stadtteils, die Blanke. Die Grafschafter Sparkassenstiftung unterstützt dieses geschichtlich wertvolle Buch mit einer Spende in Höhe von 28.730 Euro.

Den Spendenscheck überreichte der Stiftungsratsvorsitzende der Grafschafter Sparkassenstiftung, Hubert Winter, an den Leiter der Volkshochschule, Dr. Tobias Pischel de Ascensao. Winter betonte: „Die Grafschafter Sparkassenstiftung ist seit vielen Jahren eine tatkräftige Förderin zahlreicher Buchprojekte der Grafschafter Geschichte. So haben wir zum Beispiel auch die Veröffentlichungen zur Geschichte der Textilindustrie in Schüttorf und Gildehaus ab 1945 sowie ‚Migranten in der Grafschaft Bentheim‘ finanziell unterstützt.“

Die Erstellung des aktuellen Buches der VHS-Geschichtswerkstatt ist auch deshalb bemerkenswert, weil die Geschichte der Blanke in dieser Art noch nicht vorgestellt wurde. Die Blanke entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg durch die aufblühende Textilindustrie und der starken Flüchtlingsströme äußerst rasant. Von 1948 bis 1950 arbeiteten die großen Nordhorner Textilfirmen NINO, Rawe und Povel mit den Wohnungsbaugesellschaften „Bausie“ und „GEWO“ zusammen. In kürzester Zeit wurden Reihenhäuser nach amerikanischem Vorbild für etwa 4000 Einwohner gebaut. Im Laufe der 50er Jahre wuchs die Bewohnerzahl auf über 10 000 an. Darüber hinaus kam es in den 70er Jahren zu einem starken Zuzug von Gastarbeitern. Heute ist die Blanke mit etwa 13 000 Einwohnern der größte Stadtteil Nordhorns.

Anstoß zum Projekt war ein Gespräch mit dem im Jahr 2016 verstorbenen Willy Glaß, ehemaliger Inhaber des Haushaltswarengeschäftes Glaß. Dieser ließ  sein umfangreiches Fotomaterial über die Blanke in die Obhut der VHS-Geschichtswerkstatt übergeben. „Das war der Beginn dieses einzigartigen Buchprojektes“, erinnerte sich Dr. Rohr, der gemeinsam mit Bonge fortan viele Besuche bei den Kirchen, beim CVJM, bei den Vereinen und beim Stadtteilbüro der Stadt Nordhorn unternahm, um Informationen über die Entwicklung der Blanke zu erhalten. Zahlreiche Interviews mit Persönlichkeiten aus Vereinen, Politik oder Handel bereichern das Buch.

„Das schnelle Wachstum der Blanke hat mit den Jahren seine Spuren insbesondere im dichten Wohnungsbau hinterlassen. Zudem begannen ab 2000 nach und nach Einzelhandelsgeschäfte und Gaststätten abzuwandern“, verdeutlicht Dr. Rohr. Zu den zentralen Themen des Buches gehören die Bevölkerungsentwicklung, das Leben in den Baracken, in denen nach dem Zweiten Weltkrieg die Flüchtlinge zunächst untergebracht wurden, die Verdienste der Vereine bei der Integration neuer Bevölkerungsgruppen, die Textilindustrie und die Veränderungen im Einzelhandel.

Das Buch mit dem Titel „Die Blanke – Nordhorns größter Stadtteil“ wird am 28. November im Stadtmuseum Nordhorn vorgestellt.