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Fotosammlung Zahn: Stadtmuseum startet neue Mitmach-Webseite

Nachricht vom 18.05.2018

Sparkassenstiftungen fördern Bildprojekt mit insgesamt 20 000 Euro

Seit Monaten beherrscht die Fotosammlung Zahn die tägliche Arbeit der Verantwortlichen des Stadtmuseums Nordhorn: Museumsleiterin Nadine Höppner hat um sich herum ein ganzes Team ehrenamtlicher Helfer versammelt, um die wohl bedeutendste Sammlung zur Geschichte der Stadt und der Grafschaft zu sichten sowie fachgerecht zu sichern, professionell zu dokumentieren und zu digitalisieren. Mehr als 1500 historische Fotografien, Glasplatten und Negative hat das Stadtmuseum seit Beginn des Jahres digitalisiert. Nun geht die neue Mitmach-Webseite des Museums an den Start. Maßgebliche Förderer dieses Projektes sind die Niedersächsische und Grafschafter Sparkassenstiftung. Insgesamt 20 000 Euro, wovon die Grafschafter Sparkassenstiftung 5000 Euro trägt, stellen die Stiftungen dem Stadtmuseum zur Verfügung.

„Es ist ein Projekt, das die Bearbeitung und Vermittlung der gesamten Sammlung in den Blick nimmt und viele Grafschafter ansprechen wird. Diese großartigen Bildbestände bleiben nicht nur der Nachwelt erhalten, sondern bieten über das Internet einen breiten Zugang für Forschungen und Einsichtnahmen“, verdeutlicht Hubert Winter, Stiftungsratsvorsitzender der Grafschafter Sparkassenstiftung, bei der Spendenübergabe an Nadine Höppner sowie Jutta Bonge und Dr. Werner Rohr vom Grafschafter Museumsverein. Eine Auswahl der insgesamt 8000 Bilder wurde 2002 in Ausstellung und Katalog „Fotografien aus der Sammlung Zahn. Nordhorn 1912 – 1962“ mit Erfolg im Stadtmuseum Nordhorn präsentiert. Das Buchprojekt förderte ebenfalls die Grafschafter Sparkassenstiftung (Herausgeber war der Heimatverein Grafschaft Bentheim in Kooperation mit dem Stadtmuseum Povelturm).

Um die Informationen rund um dieses Bildgedächtnis der Grafschaft zu bewahren, lädt das Stadtmuseum Nordhorn nun jeden Interessierten ein, sich online daran zu beteiligen. „Damit ist ein wichtiger Teil unserer Fotosammlung für jeden zugänglich, jenseits von Öffnungszeiten und Eintrittspreisen“, freut sich Höppner über den Beginn der nächsten Projektphase. Auf der neuen Webseite, die unter www.fotosammlung-stadtmuseum.de zu erreichen ist, lassen sich die historischen Fotografien aus der ganzen Grafschaft Bentheim betrachten und kommentieren. Das älteste Bild der Sammlung Zahn stammt aus dem Jahre 1893 und zeigt das Portrait einer älteren Frau; das jüngste Motiv ist eine Farbaufnahme von Förderanlagen in der Niedergrafschaft. Eine Fülle an Bildern kommt dem Betrachter entgegen: Portraits und Gruppenaufnahmen, Arbeitsalltag und Straßenszenen, Landschaften und Stadtansichten, Kirchen und Wohnhäuser.

Die Internetseite sei so gestaltet, dass man sich je nach Interesse verschiedenen Themen widmen könne. Wer? Was? Wann? Wo? „Diese oder andere, weiterführende Details können vermerkt und uns übermittelt werden“, verdeutlicht Höppner und fügt hinzu: „Es ist ein ganz einfaches Verfahren ohne komplizierte Anmeldung. Was man weiß, schreibt man zu den Bildern.“ Jede Information auf der Webseite bewahre und erweitere das historische Wissen rund um die Geschichte der Region, sind sich Bonge und Rohr sicher. Das Stadtmuseum sammle diese Informationen und erhalte so für zukünftige Forschungen und nachfolgende Generationen diese einzigartige Bildersammlung.

Im weiteren Verlauf des Projektes plant das Stadtmuseum zudem eine Sonderausstellung mit einem begleitenden Fotoband.

Zum Hintergrund: Richard Zahn (1891-1975) ließ sich als Berufsfotograf 1925 in Nordhorn nieder; er übernahm das Atelier und damit auch die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zurückreichenden Bestände des ersten Nordhorner Berufsfotografen Franz Niederniehaus. Ab 1951 führte die Tochter Ingeborg Zahn (1921-2004) das ehemalige Geschäft am Nordhorner Stadtring (Ecke Van-Delden-Straße) weiter. Sie schloss das Fotostudio 2001 und übergab den vorhandenen Bestand mit Fotografien, Reproduktionen, Dias und Glasplatten in die Sammlung des Stadtmuseums Nordhorn – mit dem Auftrag, die Fotografien der Region weiter zu erforschen, zu vermitteln und der Öffentlichkeit zugänglich zu halten.