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Buch über die Obergrafschafter Textilindustrie

Nachricht vom 15.09.2015

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Grafschafter Sparkassenstiftung spendet 28 730 Euro

Die Grafschafter Sparkassenstiftung unterstützt mit 28 730 Euro ein besonderes Buchprojekt: Eine Gruppe der Geschichtswerkstatt an der Volkshochschule Grafschaft Bentheim unter der Leitung von Dr. Werner Rohr und Jutta Bonge arbeitet seit Anfang 2014 an der Darstellung der Geschichte der Obergrafschafter Textilindustrie. „Die Erstellung dieses Buches ist auch deshalb bemerkenswert, weil die Geschichte der mittelständischen Obergrafschafter Textilindustrie der letzten 100 Jahre noch nicht zusammenhängend erkundet und publiziert wurde“, verdeutlicht Hubert Winter, Stiftungsratsvorsitzender der Grafschafter Sparkassenstiftung. Die letzte namhafte Veröffentlichung zur Obergrafschafter Textilproduktion war das Buch „Textilindustrie in der Grafschaft Bentheim 1800-1914“ von Udo Schwabe.

„Das komplette Buch erzählt aus der Sichtweise der tatsächlich handelnden Personen“, erklärt Dr. Rohr das Besondere an dem Buchprojekt. 31 Interviews von Zeitzeugen aus Obergrafschafter Textilfirmen bilden neben einem Sachteil den Rahmen des Buches. Die Interviewten sind Textilarbeiter, Meister und Unternehmer. Unter anderem blicken die Unternehmer Fritz Criegee („N“-Interlock Fritz Nönnig GmbH + Co. KG aus Gildehaus), Friedrich Kröner (Schümer Textil GmbH aus Schüttorf) und Jens Falley sowie Silke Kamps (rofa Bekleidungswerk GmbH & Co. KG aus Schüttorf) auf die mittelständisch geprägte Textilgeschichte zurück. Diese Firmen existieren heute noch und sind vor allen Dingen im Bereich der Herstellung und Veredelung von Schutz- und Arbeitskleidung aktiv.

„Gegenüber dem Mäzenatentum und der Textilgroßindustrie in Nordhorn, die heute fast vollständig verschwunden ist, hat sich in der Obergrafschaft eine homogene Kultur entwickelt“, verdeutlicht Dr. Rohr und fügt hinzu: „Der Unternehmer ist der Patriarch im Ort. Und die Fabrikarbeiter kommen fast alle aus der Grafschaft.“ Im Buch werden somit „Lebenswirklichkeiten“ (Dr. Rohr) beschrieben. Seiner Meinung nach hat die Generation der 50er, 60er und 70er Jahre „malocht ohne Ende“. Das wird aus der Beschreibung von Fabrikmitarbeiterinnen recht deutlich.     

Den Schwerpunkt im Buch bildet die Schüttorfer Textilindustrie mit dem weitaus größten Anteil an textilen Arbeitsplätzen. Das Werk stellt einen wesentlichen Beitrag zur Geschichte der Stadtentwicklungen dar. Es wird am 4. Dezember im KunstWerk Schüttorf vorgestellt. Anschließend folgt eine Dauerausstellung im Textilmuseum Nordhorn im NINO-Hochbau. Vertrieben wird das Buch durch den Heimatverein Schüttorf.

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