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Für eine nachhaltige Erinnerungskultur: Professionelle Digitalisierung und Archivierung wichtiger Dokumente zur Geschichte jüdischen Lebens

Nachricht vom 17.02.2023

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Grafschafter Sparkassenstiftung unterstützt Vorhaben des Fördervereins Günter Frank Haus

Ende vergangenen Jahres konnte mit der Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes an der Kirchstraße in Neuenhaus begonnen werden, das zukünftig das Günter Frank Haus beherbergen wird. Als außerschulischer Lernort und Begegnungsstätte wird das Haus an die jüdischen Einwohner von Neuenhaus und der Niedergrafschaft erinnern und zur Auseinandersetzung mit jüdischer Geschichte und Gegenwart, Bedrohungen unserer Demokratie durch Antisemitismus und Rassismus sowie verwandten Themen anregen.

Mit Unterstützung der Grafschafter Sparkassenstiftung wurde eine professionelle Archivierung und Digitalisierung der umfangreichen Dokumentensammlung des Fördervereins in Angriff genommen. „Diese Aufbereitung ist aus unserer Sicht die Grundlage für eine nachhaltige Erinnerungskultur in der Niedergrafschaft. Unsere Stiftung fördert qualitativ hochwertige und pädagogisch wertvolle Vorhaben, die der allgemeinen Bildung dienen“, verdeutlicht Norbert Jörgens, Stiftungsratsvorsitzender der Grafschaft Sparkassenstiftung. Die professionell aufbereitete Dokumentensammlung ist Basis für eine Dauerausstellung, die in Zusammenarbeit des Fördervereins mit einem Gestaltungsbüro erfolgen wird. Nach der für 2024 geplanten Eröffnung des Hauses kann das Archiv interessierten Nutzern zugänglich gemacht werden. „Die digitale Archivierung der Dokumentensammlung des Fördervereins sichert zudem einer anzustrebenden Dokumentation jüdischen Lebens der gesamten Grafschaft einen bedeutenden Teilbestand“, meint Vereinsvorsitzende Christa Pfeifer.

In den Räumlichkeiten des Kunstvereins Grafschaft Bentheim informierten sich die Vertreter der Grafschafter Sparkassenstiftung, Norbert Jörgens und Lars Klukkert, bei einem Treffen mit Vorstandsmitgliedern des Fördervereins Günter Frank Haus über den Stand der Archivierung und lernten einige besonders eindrückliche Dokumente und Exponate kennen. So zum Beispiel das als Scan und als vollständiges Transkript vorliegende, von 1868 bis 1937 kontinuierlich geführte Kassenbuch der Synagogengemeinde Neuenhaus. Oder das bis heute in der Familie gehütete Osterkörbchen, das Selma Frank in den 1930er Jahren der kleinen Johanna Wesselink schenkte, sowie das als Tonaufnahme und als Transkript dokumentierte Interview dazu mit Frau Johanna Busmann, geb. Wesselink. Vorgestellt werden soll auch der erst im letzten Jahr bei Internetrecherchen entdeckte Totenschein, der im Ghetto Theresienstadt für den wenige Tage nach der Ankunft in Theresienstadt verstorbenen Samuel Süskind ausgestellt wurde. 

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Kontakt

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    Ansprechpartner/in
    Lars Klukkert

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