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Haarige Angelegenheit

Nachricht vom 26.01.2011

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Projekt "Schüler forschen für die Wildkatze"

Das „Rettungsnetz für die Wildkatze“ in Bayern, Hessen und Thüringen wird jetzt durch die Zusammmenarbeit von Schülern, Landesamt für Umweltschutz und dem Bund Naturschutz in Unterfranken gestärkt.

Sie ist scheu und heimlich: die Europäische Wildkatze (Felis sylvestris). Weil sie tagsüber meist schläft und nachts jagt, bekommt sie kaum jemand zu Gesicht. Sie gehört zu den letzten Raubkatzen Europas und ist nicht etwa eine verwilderte Hauskatze, sondern eine eigenständige Art unserer Waldland- schaften. 
In Bayern war die Wildkatze bis vor 250 Jahren noch in allen größeren bayeri- schen Wäldern weit verbreitet. 1916 wurde die letzte bayerische Wildkatze erlegt. Der Bund Naturschutz in Bayern e. V. (BN) startete 1984 ein Zucht- und Auswilderungsprojekt. Nun sind die ersten Wildkatzen wieder im Spessart heimisch. 

In einem länderübergreifenden Projekt „Rettungsnetz für die Wildkatze“ doku- mentieren hochmoderne genanalytische Methoden die Wiederausbreitung der Wildkatze in Bayern, Hessen und Thüringen. Nur ein paar Haare werden für einen genetischen Fingerabdruck benötigt. Diese bekommt man auf ebenso raffinierte wie tierschonende Weise: Im Wald stehen raue Holz­stöcke mit einem Köder aus Baldrian und Katzen­minze. Betört durch den Geruch rei­ben sich die Tiere an den Stöcken und verlieren da­bei Haare. In naturpädagogischen Schulprojekten sollen in den nächsten Monaten mit Hilfe dieser Lockstöcke Haare in unterfränkischen Wäldern gesammelt und in die genetische Analyse eingespeist werden. So wird neben dem Netz von Lebensräumen auch ein Netz zwischen Mensch und Natur gespannt, um der Wildkatze in Bayern wieder eine echte Chance zu geben! 

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Kontakt

Bayerische Sparkassenstiftung
Karolinenplatz 5
80333 München

Ansprechpartner/in
Dr. Ingo Krüger

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