DAVID-Gewinner 2014, Kategorie: Sonderpreis

"Wanderausstellung - Gerechte unter den Völkern", Stiftung der Sparkasse Oberlausitz Niederschlesien

Die Dokumentationsschau möchte ein Bewusstsein schaffen für mehr Offenheit, Toleranz und Zivilcourage. Dass sich Menschen verstärkt für diese Werte engagieren, ist Ziel der Initiative. Denn persönliche Verantwortung ist wichtig für eine zukunftsfähige Gesellschaft.

Rechtsextremistische Strukturen sind im Landkreis Görlitz stabiler und stärker als andernorts. Hohe Arbeitslosigkeit, ein Spitzenplatz bei der Kinderarmut sowie die Grenzlage zu Polen und Tschechien sind Nährboden für rechtsextremistische Gruppierungen. Die Dokumentationsschau "Gerechte unter den Völkern" zeigte in Form einer Wanderausstellung anhand von Schautafeln das Leben und Wirken jener, die sich während der Zeit des Nationalsozialismus insbesondere für jüdische Menschen einsetzten. Einzelbeispiele führten in den Themenbereich ein und spannten so den Bogen in die heutige Zeit. Zudem fanden Workshops und Veranstaltungen, wie beispielsweise Gesprächsrunden, Vorträge und musikalische Darbietungen, statt. Im Vordergrund stand nicht die wissenschaftliche Aufarbeitung, sondern der persönliche Zugang zur Thematik, d. h. "von Bürgern für Bürger". Das Projekt war vergleichsweise niedrigschwellig und erreichte - auch durch die intensive Öffentlichkeitsarbeit des Vereins Stadt Görlitz-Zgorzelec e. V. FVKS - sehr viele Menschen. Anfang Dezember 2013 gewann der FVKS für die Dokumentation den bundesweiten Wettbewerb "Aktiv für Demokratie und Toleranz 2013" vom Bündnis für Demokratie und Toleranz.

Verschiedene Ausstellungspartner haben in Zusammenarbeit breite Bevölkerungskreise für das Thema sensibilisiert - auch jene Menschen, die entsprechende Ausstellungen normalerweise nicht besuchen. Art und Zugang zum Thema ("bürgerschaftlich") haben modellhaften Charakter für andere Regionen. Die Nachhaltigkeit des Projekts zeigt sich aktuell in einer ganzen Reihe von Folgevorhaben.