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Skulpturenweg auf dem Landesgartenschau-Gelände

Nachricht vom 11.09.2012

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Förderung der Stiftung für den Skulpturenweg auf dem Landesgartenschau-Gelände über 72 T€

Am 26. April 2012 öffnete in Bamberg die 16. Bayerische Landesgartenschau ihre Tore und ist Attraktion für Besucher aus ganz Bayern und darüber hinaus.

Bis zum 7. Oktober kann das neu geschaffene Gelände auf der Erba-Insel besucht werden.

Anlässlich dieses Ereignisses wurde in Kooperation mit der Stiftung der Sparkasse Bamberg ein Kunstwettbewerb für bildende Künstler ausgeschrieben.

Im Rahmen dieses Wettbewerbs wurden durch die teilnehmenden Künstler verschiedenste Kunstwerke im Modell geschaffen, die dann durch eine Jury begutachtet wurden.

Sechs Arbeiten wurden ausgewählt und durch die Förderung der Stiftung der Sparkasse Bamberg in Höhe von ca. 72.000 € eine Realisierung möglich gemacht.

Folgende Objekte wurden verwirklicht:

  • „Schnecken I – VII“ von Matthias Höppel, Nürnberg
  • Installation von Gerhard Schlötzer, Bamberg
  • Luftdrache von Axel Luther, Bayreuth
  • Bronzefigur von Rainer Kurka, Berlin
  • Dispatchwork von Jan Vormann, Bamberg
  • Lichtinstallation von Roland Schön, Neudrossenfeld

Schnecken:

Das Prinzip der Vernetzung, der als Grundgedanke bei der Landesgartenschau zur Anwendung kommt, findet sich in der Arbeit „Schnecken I – VII“ wieder. Die gemeine Nacktschnecke ist unter allen Gartenfreunden bekannt, wenn auch nicht sehr beliebt. Was den Künstler an Nacktschnecken fasziniert, ist ihre Unverwüstlichkeit und ihre Art der Fortbewegung. Sie gleiten mühelos über fast jeden Untergrund und dabei hinterlassen sie Spuren. Diese Spuren verweben sich zu einem Netz. Die Geschwindigkeit ist dabei sprichwörtlich lahm, dennoch kommen sie an ihr Ziel. Ein Betrachter soll dazu eingeladen werden, zu verlangsamen, sich dem Tempo der Schnecken anzupassen und so das Gelände der Landesgartenschau mit seinen vielen Facetten erleben.

Installation:

Die Installation greift das Grundkonzept der verwobenen Matrix auf. Die durch das Gelände gelegten Achsen werden nicht nur gedanklich, sondern auch physisch in den angrenzenden Stadtraum und die Landschaft verlängert. Dies geschieht dadurch, dass der Künstler versucht, sich so nahe wie möglich an den virtuellen Achsen entlang schwimmend und gehend bis zum Horizont zu bewegen. Die Position wird dabei kontinuierlich durch einen GPS Datenlogger aufgezeichnet. Durch seine Bewegung stellt er eine körperliche und in Dokumenten sichtbare Verbindung zwischen der Landesgartenschau und der sie umgebenden Stadt her.

Luftdrache:

Wie eine Kalligrafie an den Himmel gewebt tanzt diese Skulptur im Wind. Die Struktur des Objektes ist flexibel und bietet den Gewalten der Elemente wenig Widerstand, hat aber eine hohe Resilienz. Das Weiche besiegt das Harte, indem es der Kraft seine Beweglichkeit entgegensetzt. Der generelle Aufbau verwendet Strukturen von Gewebe als Konstruktionselement. Draht wird gewickelt und verflochten, so verteilen sich die auftretenden Kräfte im Körper und versetzen ihn in Schwingung.

Bronzefigur:

Die Figur zeichnet eine junge Frau, die lässig im Freien sitzt und in der Sonne badet. Vielleicht hat sie im Fluss gerade ein Bad genommen oder möchte es gerne tun. Sie blickt verträumt in die Ferne, ohne ein bestimmtes Ziel zu fixieren und genießt die Natur.

Das enge Zusammenspiel von Gartenkunst, Architektur und figürlicher Plastik hat als typisches Merkmal des Barock das historische Stadtbild Bambergs in besonderer Weise geprägt. Herausragendes Beispiel ist der Garten der Bamberger Residenz, heute Rosengarten. Auch in der Parkanlage des Hains wurde figürliche Plastik harmonisch in die Anlage eingefügt. Die Gartenanlage der Landesgartenschau bildet das Pendant zum ca. 200 Jahre älteren Hain. Die zeitgenössische figürliche Plastik schließt sich bewusst an die Tradition von Figur und Gartenbaukunst an und führt sie in die Gegenwart.

Dispatchwork:

Das Projekt besteht aus der Reparatur und Instandsetzung von schadhaften Mauern und Häuserwänden mit bunten Legobausteinen und ist letztlich als temporäre Reparatur zu verstehen. Es setzt sich unmittelbar mit dem Verhältnis von Bewohnern urbaner Lebensräume und ihrer materiellen Umwelt auseinander. In Anlehnung an die gestalterischen Konzepte von Streetart und Graffity entwickelt Dispatchwork dieses gestalterische Konzept im Sinne abstrakter und zufälliger Form- und Farbfindung weiter. Als Kunst im öffentlichen Raum konzipiert, werden die Gegensätze der Entstehung architektonischer Strukturen und ihrer Vergänglichkeit im Laufe der Zeit verinnerlicht.

Lichtinstallation:

Form und Inhalt des Kunstwerks nehmen Bezug auf den Ort der Gartenschau als ehemaliges Industrieareal und seinen Umgriff des Gewerbegebietes. Auf spezifische Weise übernimmt es die ästhetische Methode der Ökonomie und überträgt sie als Label dem neuen Parkgelände. Gleichzeitig gebraucht sie eine eigene Verbindung aus Sprachwitz und Absurdität. Die Proportionen sollen einen klaren Bezug zu den Beschriftungen der gegenüberliegenden Hafengebäude herstellen.

Die Jury verzichtete auf Platzierungen, da sich die Objekte in ihrer Vielseitigkeit nicht vergleichen lassen. So wurde entschieden, das Preisgeld von insgesamt 6 T€, das von der LGS GmbH zur Verfügung gestellt wurde, gleichmäßig auf alle aufzuteilen.

Die nicht temporären Objekte verbleiben auch nach der Landesgartenschau auf dem Gelände und können so die Bürgerinnen und Bürger im geplanten Park auf der Erba-Insel erfreuen.

(Bilder copyright LGS GmbH)

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Kontakt

Stiftung der Sparkasse Bamberg für Kunst, Kultur und Denkmalpflege
Carl-Meinelt-Str. 10
96050 Bamberg

Ansprechpartner/in
Leiter Unternehmensbereich Kommunikation - Mathias Polz

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